3. Klimastrategie
Ableitung einer Klimastrategie mit SMARTen Zielen
Hat man die möglichen Handlungsfelder abgeleitet, kann anschließend eine geeignete Klimastrategie formuliert werden.
Eine Klimastrategie enthält insgesamt die folgenden Bausteine:
- Bekenntnis zum Klimawandel und dem Beitrag des Unternehmens sowie Darstellung der Herausforderung
- Darstellung des Bezugs zum Unternehmen
- Welche Auswirkungen hat die Geschäftstätigkeit auf den Klimawandel
(Inside-out)? - Welche Folgen hat der Klimawandel auf die Geschäftstätigkeit (Outside-in)?
- Welche Auswirkungen hat die Geschäftstätigkeit auf den Klimawandel
- Ableitung von Risiken für die Aktivitäten
- Bekenntnis der obersten Leitung zu der Verantwortung des Unternehmens
- Einordnung des Ambitionslevels: Welche Rolle will das Unternehmen übernehmen?
- Formulierung der Ziele auf Basis der Risiken und einer validen Klimabilanzierung → Nennung von Handlungsfeldern, die sich aus der Analyse ableiten.
- Transparente Kommunikation intern und extern wie diese Ziele erreicht werden sollen.
Beispiel Molkerei Weitblick
Die Klimastrategie des Molkereibetriebs Weitblick lautet:
„Uns, als Teil der Molkereibranche, kommt eine wichtige Rolle in der Bekämpfung des Klimawandels zu, denn vor allem unser natürlicher Rohstoff Milch und die dahinterstehende Viehhaltung trägt einen erheblichen Anteil zu den Gesamtemissionen bei.
Auch andersherum hat der Klimawandel einen immensen Einfluss auf die Viehhaltung und Lebensräume. Viele Konsumenten wechseln auf vegane Alternativen. Dies stellt ein Risiko für unsere Geschäftstätigkeit dar.
Wir sind uns der Verantwortung bewusst und leisten unseren Beitrag, indem wir unsere Emissionen in Scope 1 bis 3 bis zum Jahr 2030 um 50 % reduzieren. In vier Handlungsfeldern haben wir operative Ziele und Maßnahmen festgelegt, die wir konsequent verfolgen.“
Ein wichtiger Bestandteil der Klimastrategie sind die Ziele, die Sie sich als Unternehmen setzen.
Ein Ziel ist die Beschreibung eines SOLL-Zustands zu einem definierten Zeitpunkt in der Zukunft. Strategische Ziele sind so gefasst, dass sie handlungsleitend für alle Teile der Organisation sind. Üblicherweise weisen sie einen Zeithorizont von drei bis fünf Jahren auf. Es ist wichtig, seine Ziele „SMART“ zu definieren:
- S steht für „spezifisch“: Formulieren Sie die Ziele so konkret wie möglich, damit alle Beteiligten das gleiche Verständnis haben.
- M steht für „messbar“: Formulieren Sie die Ziele so, dass sie sie messen können. Somit können Sie feststellen, ob Sie die Ziele erreicht haben oder wo Sie gegensteuern können.
- A steht für „angemessen“: Ziele sollten valide sein und z. B. einen Bezug zu Ihrer Unternehmensstrategie haben und externe Rahmenbedingungen beachten.
- R steht für „realistisch“: Setzen Sie die Ziele unter Beachtung des Ambitionsniveaus, der Ressourcen und der verfügbaren Zeit.
- T steht für „terminiert“: Halten Sie das Zeitfenster zur Zielerreichung klar fest.
Eine gelungene Formulierung für ein Unternehmen könnte beispielsweise so aussehen:
- Erfassungsbereich für das Klimaziel: Die Formulierung des Klimaziels sollte einen klaren Bezug zu den Scope 1- bis Scope 3-Emissionen haben.
- Das Basisjahr fungiert als Bezugspunkt für die Emissionsziele, die zu einem späteren Zeitpunkt erreicht werden. Als Basisjahr sollte ein Jahr gewählt werden, für das eine gute Datengrundlage vorliegt und das als repräsentatives Geschäftsjahr eingeschätzt wird.
- Das Zieljahr für die Klimastrategie kann mit dem Zieljahr für die Unternehmensstrategie übereinstimmen oder mit einem Zieljahr aus dem politischen Umfeld, in welchem regulatorische Anforderungen erfüllt sein müssen, etwa die Jahre 2020, 2030 oder 2050.
- Bestimmung des Klimazieltyps:
- Relative Ziele: Verhältniskennzahlen setzen absolute Zahlen miteinander in Beziehung.
- Absolute Ziele: Kennzahlen werden unabhängig von anderen Zahlengrößen dargestellt.
IZU-Handlungshilfen
Weitere Infos und Hilfestellung finden Sie in der Handlungshilfe Klimastrategie.
- Klimastrategie (ab Folie 36)