Kompensation

 

„Wie kann ich herausfinden, welche Kompensationsprojekte qualitativ hochwertig sind? Und wie funktioniert eigentlich der Kompensationsmarkt?“

Kompensationsprojekte – diese Arten gibt es!

Energieprojekte
Der Bau von Erneuerbare-Energien-Projekten wie Windkraftanlagen, Solaranlagen und Wasserkraftwerken. Auch Projekte zur Steigerung der Energieeffizienz oder der Ersatz von umweltschädlichen Brennstoffen.

Naturbasierte Projekte
Der Erhalt oder die Wiedervernässung von Feuchtgebieten und Mooren, die Vermeidung von Humusabbau bzw. Maßnahmen zum Humusaufbau, sowie der Erhalt bzw. die Neuschaffung von Wäldern.

Haushaltsprojekte
Zum Beispiel Projekte zur Bereitstellung sauberen Trinkwassers (Verminderung von Holzfeuern zum Abkochen), Biomasseprojekte (Verminderung von fossilen Brennstoffen) oder effiziente Öfen (Verminderung des Brennholzbedarfs).

Weitere Projektarten
Zielen auf unterschiedliche Sektoren und Emissionsquellen, wie zum Beispiel die Industrie, die Abfallbehandlung oder den Verkehr.

Die Qualitätskriterien – auf was Sie achten sollten!

Bei der Auswahl eines Klimaschutzprojektes ist es unerlässlich, äußerst genau auf die Qualität des Projekts zu achten. Nur so kann sichergestellt werden, dass die erhoffte Klimawirkung auch entsprechend eintrifft. Regelwerke und Standards wie der „Goldstandard“ sollen sicherstellen, dass Kompensationsprojekte von hoher Qualität sind und neben nachhaltiger Minderung von Treibhausgasemissionen auch zu Zusatzeffekten im Sinne der 17 „Ziele für die nachhaltige Entwicklung“ der Vereinten Nationen führen.

Es reicht allerdings nicht aus, lediglich die Standards zu kennen. Sie sollten stets auch ein Verständnis dafür haben, was ein qualitativ hochwertiges Kompensationsprojekt tatsächlich ausmacht:  Zusätzlichkeit, Permanenz, Messbarkeit, Transparenz, Vermeidung von Doppelzählung, Vermeidung von Verdrängungseffekten („Carbon Leakage“) und die Beachtung von Zusatzeffekten (Co-Benefits).

Der Kompensationsmarkt – Handel mit CO2-Zertifikaten

Kompensationsprojekte erzeugen Zertifikate für jede Tonne Treibhausgasemissionen, die sie einsparen oder in Senken speichern. Diese Zertifikate werden auf dem Kompensationsmarkt gehandelt, wo Unternehmen, Privatpersonen oder auch Staaten sie kaufen und somit stilllegen können, um die eigenen Treibhausgasemissionen zu kompensieren. Die Zertifikate müssen in Registern geführt und nach der Nutzung stillgelegt werden. Dies dient grundsätzlich der Transparenz und der Vermeidung von Doppelzählungen.

Der freiwillige Kompensationsmarkt ist bisher gänzlich unreguliert, deshalb unterscheiden sich die Qualität der Projekte und Standards stark voneinander. Die meistgenutzten Standards bieten die Organisation VERRA, mit dem „Verified Carbon Standard“ (VCS), sowie die „Goldstandard“-Initiative an.

Kompensieren, aber ohne Greenwashing!

Die Kompensation von Treibhausgasemissionen durch Investitionen in Klimaschutzprojekte ist heutzutage ein hochkomplexes und stark diskutiertes Thema. An diversen Aspekten des Kompensationsansatzes und des Marktes wird Kritik geäußert. Falls Sie sich entscheiden zu kompensieren oder es in Erwägung ziehen, sollten Sie also ein gutes Verständnis vom Thema Kompensation haben.

Teilen