1. Erstellung Klimabilanz

1. Erfassen der IST-Situation

Eine Klimabilanz beinhaltet die erfassten, ausgestoßenen Treibhausgase (THG) eines Unternehmens innerhalb definierter Bilanzgrenzen, innerhalb eines Bilanzzeitraums (meist ein Jahr). Der Standard, der hier für die Erstellung verwendet wird, ist das Greenhouse Gas Protocol (GHG-Protocol; übersetzt Treibhausgasprotokoll). Es ist weltweit einer der bekanntesten und meistangewendeten Standards.

Das GHG-Protocol erfasst die THG-Emissionen eines Unternehmens in drei Bereichen, wie auf der Abbildung gezeigt. Diese Bereiche werden "Scopes" genannt.

Die drei Scopes, in Anlehnung an und übersetzt vom GHG Protocol. Bild: LfU

Für eine Klimabilanz sollten Sie mindestens alle THG-Emissionen aus Scope 1 und 2 erfassen. Immer häufiger wird erwartet, dass Sie auch teilweise Ihre Scope-3-Emissionen erfassen.

Die THG-Emissionen werden nach folgender Formel berechnet:

Verbrauchswert (z. B. Erdgasverbrauch in kWh) X Emissionsfaktor (Emissionen pro Einheit wie t CO₂e pro KWh) = Emissionslast (in t CO₂e)

Diese Rechnung müssen Sie nicht selbst durchführen. Dafür gibt es eine Vielzahl an CO₂-Rechnern, die die Emissionsfaktoren bereits hinterlegt haben. Da ihre THG-Emissionen nicht nur CO₂ umfassen, sondern auch andere THG-Gase (wie z. B. CH₄ = Methan), wird bei der Erstellung eines Carbon Corporate Footprint (CCF) in CO₂-Äquivalenten (CO₂e) gerechnet, was aber bereits in den Emissionsfaktoren und verfügbaren CO₂-Rechnern mitberücksichtig wird.

⇒ Wir führen Sie in unseren Handlungshilfen Schritt für Schritt durch die genaue Erstellung einer Klimabilanz mit dem Ecocockpit-CO₂-Rechner, welcher kostenfrei verfügbar ist. 

Scope 3

Wenn Sie Ihre Emissionen in Scope 1 und 2 erfasst haben, können Sie entscheiden, ob und welche der 15 Scope-3-Kategorien Sie zusätzlich erfassen möchten. Nicht alle 15 Scope-3-Kategorien müssen sofort berücksichtigt werden. Über die Jahre hinweg können Sie einzelne Kategorien hinzufügen. Um zu entscheiden, welche Kategorien für Sie relevant sind, führen Sie zunächst eine Wesentlichkeitsanalyse für Ihr Unternehmen durch.