3. Check

Der PDCA-Zyklus: Überprüfen

Sie sind nun bei der Überprüfung der Wirksamkeit Ihres bisherigen Vorgehens angelangt. Den Erfolg können Sie anhand von drei Bereichen messen:

  • die Erreichung Ihrer Klimaziele
  • die Verbesserung Ihrer Klimabilanz
  • die Bewertung Ihres Managementsystems

Sind die Klimaziele erreicht?

Meist ist es nicht sinnvoll, die Erreichung von Klimazielen allein über die absolute Emissionsmenge zu messen. Denn diese ist von einer Vielzahl von Faktoren abhängig. Zu diesen Faktoren gehören unter anderem die Produktionsauslastung und das Wachstum einer Firma durch z. B. Übernahmen oder Veräußerungen, usw. Auch die Berechnungsmethode der Klimabilanz hat erheblichen Einfluss auf die Emissionshöhe.

Statt die absolute Emissionsmenge zu messen, ist es daher deutlich sinnvoller, geeignete und vergleichbare Kennzahlen (= Key Performance Indicators → KPI) für die Messung der Zielerreichung heranzuziehen. Denn nur damit können Sie belastbare Aussagen machen.

Beispiele für KPIs 

  • Emissionsintensität pro Produktionseinheit: z. B. Tonne CO2e pro produzierter Tonne Stahl.
  • Klimaverträglichkeit der Dienstreisen: Anteil Personenkilometer mit öffentlichen Verkehrsmitteln an gesamten Personenkilometern.
  • Gebäudeeffizienz: Energieeffizienzklasse in Kilowattstunden pro Quadratmeter genutzter Fläche oder pro Vollzeitäquivalent.

Des Weiteren gibt es verschiedene Anforderungen an KPIs unter anderem durch die Kundschaft und die Branche, beziehungsweise vorgegebene Anforderungen durch Nachweis- und Berichtspflichten, wie beispielsweise der Global Reporting Initiative (GRI) oder dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK).

Wie gehen Sie bei der Erstellung von geeigneten KPIs vor?

  1. Prüfen, welche Kennzahlen in Ihrem Betrieb bereits erhoben werden: Können bestehende Kennzahlen genutzt werden? 
  2. Prüfen, ob es Entwicklungen gab, die die absoluten Emissionen beeinflusst haben können: Hat sich beispielsweise die Menge der produzierten Waren verändert? Dann wäre die Emissionsintensität pro Produktionseinheit eine gute Wahl als Kennzahl.
  3. Die absoluten Emissionen der in Ihrer Klimabilanz betrachteten Jahre nutzen: Haben Sie z. B. mittels ecocockpit Kennzahlen erfasst, dann berechnen Sie damit die Kennzahl. Eine Grafik kann dabei die Entwicklung verdeutlichen und die Interpretation erleichtern.

Ist die Klimabilanz verbessert?

Außerdem sollten Sie auch Ihre Klimabilanz kontinuierlich verbessern:

  • In puncto Datengüte können Sie jedes Jahr nachbessern, z. B. durch die Nutzung von tatsächlichen Verbrauchswerten und Emissionsfaktoren von Ihren Lieferanten statt Durchschnittwerten
  • In Scope 3 empfiehlt es sich, zunächst mit weniger Kategorien zu starten (Wesentlichkeitsanalyse), diese sollten aber im Laufe der Zeit ausgeweitet werden.
  • Auch gibt es die Möglichkeit einen PCF (Product Carbon Footprint), also eine Klimabilanz für ein bestimmtes Produkt zu erstellen.

Wie bewerten Sie Ihr Managementsystem?

Schließlich sollten Sie auch Ihr Managementsystem bewerten und gegebenenfalls verbessern.  Dafür bietet sich eine Evaluation über einen Zeitraum von einem Jahr an, bei der die oberste Leitung sowie das gesamte Klimamanagementteam einbezogen werden sollte. Bewerten Sie Ihr Management nach folgenden Kriterien:

Eignung

  • Passt das Managementsystem zu der Organisation, den Betriebsabläufen, der Kultur und dem Geschäftssystem?
  • Gab es Veränderungen in den Erfordernissen und Erwartungen der Interessensgruppen?
  • Gab es Veränderungen in gesetzlichen Anforderungen?

Angemessenheit

  • Werden die Anforderungen an ein Managementsystem erfüllt?

Wirksamkeit

  • Werden die beabsichtigten Ergebnisse erreicht?

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