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Innovatives Konzept: Gurkengärlake im Winterdienst
Die Firma Develey aus Niederbayern stellt salzhaltiges Abwasser aus ihrer Essiggurkenproduktion Straßenmeistereien aus der Region zur Verfügung. Diese setzen es in den Wintermonaten zur Vorbeugung von Glätte auf den Straßen ein. Was 2019 als Pilotprojekt der Bayerischen Staatsbauverwaltung begann, ist nun im vierten Jahr in Folge ein Erfolgskonzept.
Bei der Produktion von Essiggurken entsteht Abwasser mit einem Salzgehalt von sieben Prozent. Develey muss die salzhaltige Gurkengärlake normalerweise aufwendig über eine eigene Kläranlage entsorgen, damit keine Umweltschäden entstehen. Dennoch gelangen große Salzmengen in die Gewässer. Auf der anderen Seite stellen Straßenmeistereien Salzwasser – Sole – für den Winterdienst meist selbst her. Ein Mitarbeiter der Firma Develey sah darin eine Win-Win-Situation und die Firma handelte. Das Produktionsabwasser muss für den Winterdienst noch aufbereitet werden, sodass eine 21-prozentige Salzlösung entsteht.
Die Verwendung von Sole ist bereits effektiver als die Nutzung von Streusalz: Weniger Salz ist nötig, die Lösung haftet besser an der Straße und wirkt länger. Dadurch gibt es weniger Salzeinlagerungen in den Böden und eine geringere Umweltbelastung. Durch die Weiterverwendung der Gurkengärlake wird die Solenutzung noch umweltfreundlicher. Die Region spart etwa 100 Tonnen Salz und 800.000 Liter Wasser, wie das Staatliche Bauamt Landshut erklärt. Das Beispiel zeigt, wie sich durch innovative Ideen doppelt Kosten sparen lassen und die Umwelt geschont werden kann.