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ForCYCLE II: Verbund zwischen Wissenschaft und Wirtschaft als strategische Plattform für mehr Ressourceneffizienz
Im Projektverbund für mehr Ressourceneffizienz in der bayerischen Wirtschaft, insbesondere für KMU und Handwerk – ForCYCLE forschten Universitäten, Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen aus ganz Bayern gemeinsam mit Partnern aus der Wirtschaft an der Entwicklung innovativer Technologien und Verfahren zum effizienten Ressourceneinsatz und zum Recycling, um so die Ressourceneffizienz in der bayerischen Wirtschaft weiter zu steigern. Über eine Laufzeit von 3 Jahren mit insgesamt knapp 60 Wirtschaftspartnern erarbeiteten die Projekte innovative Lösungen für mehr Ressourceneffizienz.
Der Verbund aus Wissenschaft und Wirtschaft ist zu einer wichtigen strategischen Plattform für die Stärkung der Ressourceneffizienz geworden.
Der Fokus lag auf Praxisbezug und Anwendungsnähe – der Projektverbund ForCYCLE II setzte den Erfolg der Projektverbundreihe ForCYCLE in der 2. Auflage fort.
Für diese Verbundforschung stellte das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz rund 3 Millionen Euro zur Verfügung. Insbesondere in den Themenschwerpunkten Digitalisierung, Substitution und die Integrierte Produktpolitik wurden im Projektverbund neue Ansätze für einen effizienten Ressourceneinsatz und das Recycling entwickelt.
Der Projektverbund auf einen Blick:
10 Fachprojekte und ein Dachprojekt
Aus der Wissenschaft:
5 Universitäten, 6 Hochschulen für angewandte Wissenschaften, 6 wissenschaftliche Partner
Aus der Wirtschaft:
59 Partner
Laufzeit: 3 Jahre, Finanzierung durch das StMUV mit insgesamt ca. 3 Mio. Euro
Ergebnisse: Innovative Lösungen für mehr Ressourceneffizienz in den Themenschwerpunkten Digitalisierung, Substitution und der Integrierten Produktpolitik
Die Projekte waren dabei vielfältig und beschäftigten sich mit einer Vielzahl von Materialien, Technologien und Produktionsweisen, wie zum Beispiel mit der Steigerung der Ressourceneffizienz im 3D-Druck, der Vermeidung von Beschichtungen in der Behälterglasindustrie, der Verbesserung der Holz-Beton-Verbundbauweise oder der Entwicklung eines Tools, um die Materialauswahl von Kunststoffen für eine optimierte Kreislaufführung zu vereinfachen. Auch die Entwicklung neuer Verfahren für Elektroschrott und zum Recycling von Wärmedämmverbundsystemen wurden untersucht.
Die Inhalte und Ergebnisse der Projekte sowie die Abschlussberichte finden Sie hier:
Die Projekte
Im Folgenden finden Sie eine Kurzvorstellung der Teilprojekte des Projektverbundes ForCYCLE II sowie der Projektträger:
Teilprojekt 1: NetCYCLE II - Dachprojekt
Im Dachprojekt von ForCYCLE II wurden die Vernetzung und Bewertung innovativer Ressourceneffizienzpotenziale in der bayerischen Wirtschaft durch die Ostbayerische Technische Hochschule Amberg-Weiden (federführend) und Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (Fraunhofer UMSICHT) erforscht.
Teilprojekt 2: REV3D
Die Erhöhung der Ressourceneffizienz durch den Einsatz von verwendungsortnahen 3D-Drucktechnologien wurden im Teilprojekt 2 zum Inhalt, das durch die Hochschule für angewandte Wissenschaften Neu-Ulm (HNU) (federführend) und die Universität Augsburg durchgeführt wurde.
Teilprojekt 3: VaporCoat
Die Universität Bayreuth (federführend) und InVerTec – Institut für Innovative Verfahrenstechnik e. V. zielten mit ihrem Projekt auf die Erhöhung der Nachhaltigkeit in der Behälterglasindustrie durch Vermeidung von Beschichtungen ab.
Teilprojekt 4: HB(Ca)V
Die Optimierung der Holz-Beton-Verbundbauweise durch Verwendung natürlicher und ökologischer Werkstoffe wurde im Projekt der Hochschule Augsburg verfolgt.
Teilprojekt 5: KMU DigiCheck Abfall
Der Fokus des Teilprojektes der Technischen Hochschule Ingolstadt (THI) (federführend) und des Instituts für angewandte Nachhaltigkeit - inas GmbH (INAS) lag auf der Steigerung der Ressourceneffizienz bei KMU und Handwerk durch digitales Benchmarksystem für Abfallvermeidungs- und Abfallverwertungspotenziale.
Teilprojekt 6: DIMOP
Das Teilprojekt DIMOP der Universität Würzburg (federführend) zusammen mit der SKZ-KFE gGmbH forschte zum Thema digitale multikriterielle Materialauswahl zur optimierten Kreislauffähigkeit von Kunststoffprodukten.
Teilprojekt 7: Chlor-Plattform
Eine Plattformtechnologie zur Verwertung chlorhaltiger Abfälle und Rückgewinnung kritischer Metalle wurde durch die Ostbayerische Technische Hochschule Amberg-Weiden (federführend), die Universität Regensburg sowie das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (Fraunhofer UMSICHT) entwickelt.
Teilprojekt 8: MiKa
Im Teilprojekt 8 wurde die chemische Mobilisierung und Mikroalgen-basierte Bioadsorption von Seltenen Erden aus Kaolinit und anderen Wertstoffen untersucht. Das Projekt wurde von der Technische Universität München durchgeführt.
Teilprojekt 9: BGMR
In ihrem Teilprojekt widmeten sich die Universität Augsburg (federführend) und das bifa Umweltinstitut GmbH dem Thema Rohstoffsicherung und -erhalt durch Aufbereitung und Verwertung von Gießerei-Stäuben - Bayerisches Konsortium für Gießereistaub-Metall-Rückgewinnung.
Teilprojekt 10: IRVE
Die Hochschule Aschaffenburg (federführend) forschte zusammen mit der Fraunhofer-Projektgruppe für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie – IWKS an innovativen Recyclingverfahren für Elektroschrott.
Teilprojekt 11: WDVS
In dem Teilprojekt WDVS der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm (federführend) und des Fraunhofer-Instituts für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV wurde das Recycling von Wärmedämmverbundsystemen untersucht.
Abschlussveranstaltung ForCYCLE II in Amberg-Weiden: Ressourceneffizientes Wirtschaften in Bayern durch Zukunftstechnologien
Am 27.06.2022 wurden nach drei Jahren erfolgreicher Forschung und Technologieentwicklung im Bereich der Themenschwerpunkte Digitalisierung, Substitution sowie der Betrachtung des gesamten Produktlebenszyklus im Sinne einer Integrierten Produktpolitik (IPP) die Ergebnisse vorgestellt.
Im Beisein von Herrn Staatsminister Thorsten Glauber konnten sich interessierte Unternehmen, Verbände, Hochschulen und Forschungseinrichtungen und weitere Akteure über die Ergebnisse informieren und in einen produktiven Austausch treten.
Die Projektverbundreihe ForCYCLE spielt eine entscheidende Rolle für die Weiterentwicklung der Forschung zu einer Stärkung der Material- und Rohstoffeffizienz und für nachhaltigere Produktionsweisen. Hierzu trägt insbesondere die Vernetzung von wissenschaftlichen Partnern mit Unternehmen bei. Die Finanzierung von Projektverbünden soll mittelfristig die Umsetzung nachhaltiger Recyclingverfahren und neuer, innovativer Technologien stärken, eröffnet damit neue Geschäftsmöglichkeiten und stärkte den Innovations- und Technologiestandort Bayern als ein Vorreiter in Sachen Ressourceneffizienz.
In der dritten Runde der Projektverbundreihe ForCYCLE wurde die Koordination an das Ressourceneffizienz-Zentrum Bayern gegeben, um den Projektverbund noch stärker in die Tätigkeiten des Zentrums einzugliedern, eine erweiterte Plattform zu bieten und dadurch neue Synergien und Anknüpfungspunkte zu schaffen, die Zusammenarbeit zu intensivieren und erweiterte Kooperationsmöglichkeiten zu schaffen.
Mehr Informationen zum Projektverbund ForCYCLE Technikum, der im Oktober 2022 gestartet ist, mit Themen aus dem Baustoffrecycling, der digitalen Datenermittlung von KMU, der Rückgewinnung von strategischen Metallen und weiteren Themen finden Sie unter:
Auftaktveranstaltung ForCYCLE II: Ressourcen schonen durch hochkarätige Forschung und Wissenstransfer
Der Projektverbund ForCYCLE startete mit einer feierlichen Auftaktveranstaltung am 06.11.2019 offiziell in die zweite Runde. Der wissenschaftliche Koordinator des Projektverbundes Prof. Dr. Mario Mocker von der Ostbayerischen Technische Hochschule Amberg-Weiden begrüßte die Anwesenden und freute sich über den Start der Arbeiten an den spannenden 11 Projekten.
Im Folgenden betonte Amtschef Dr. Christian Barth in seinen Grußworten, in Vertretung des bayerischen Umweltministers Thorsten Glauber, die Wichtigkeit einer hochkarätigen Forschung für innovative Technologien und Produktionsverfahren. Der effiziente Einsatz von Ressourcen schone das Klima, verringere die Importabhängigkeit und senke gleichzeitig Kosten in den Unternehmen. Nur so könne es gelingen, Ökonomie und Ökologie zusammenzubringen. Das Wirtschaftswachstum müsse vom Ressourcenverbrauch entkoppelt werden durch die Etablierung der Kreislaufwirtschaft und einer erfolgreichen Rohstoffwende. Die bayerische Regierung setze deshalb auf die Entwicklung von sauberen Zukunftstechnologien und einen zielgerichteten Transfer dieses Knowhows in die bayerischen Unternehmen. Der aktuelle Projektverbund ForCYCLE II und die zweite Projektphase des Ressourceneffizienz-Zentrums Bayern arbeiten für diese Zukunftsziele und werden dafür mit 5 Millionen Euro gefördert.
Prof. Dr. Uta Feser, Vorsitzende der Hochschule Bayern e.V., skizzierte in ihrer Begrüßung zunächst die sich gut entwickelnde bayerische Hochschullandschaft, die durch ihre Praxisnähe und angewandte Lehre stetig wachsende Studierendenzahlen verzeichnen kann. Die Chancen für die bayerischen Hochschulen durch Projektverbünde wie ForCYCLE lägen auf der Hand: zahlreiche Lehrstühle betreiben bereits Forschung im Bereich Ressourceneffizienz und das in guter Zusammenarbeit mit der Wirtschaft. Die staatlichen Fördermaßnahmen ermöglichen eine Weiterführung und Ausbau der hochqualifizierten Forschungsarbeiten.
Beim anschließenden Festakt wurde symbolisch ein Scheck an die Teilnehmenden der ForCYCLE Projekte durch den Amtschef Dr. Barth übergeben. Weiterhin wurde Prof. Dr. Armin Reller, seit 2019 emeritierter Professor für Ressourcenstrategie an der Universität Augsburg, das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Als einer der ersten Wissenschaftler Deutschlands erkannte Professor Reller, dass es innovative Ansätze für einen nachhaltigen Umgang mit endlichen Ressourcen braucht. Er hat Wegweisendes in Forschung und Lehre geleistet. Das Bundesverdienstkreuz ehrt sein eindrucksvolles Lebenswerk.
Am Nachmittag erfolgte eine Kurzpräsentation der Einzelprojekte des Projektverbundes durch die Projektmitarbeiter. Raum für Diskussionen und dem direkten Austausch zwischen Wissenschaft, Unternehmen und den anwesenden Institutionen gab es im Anschluss daran in Form von moderierten „Bar Camps“. Diese bildeten die Themenschwerpunkte Digitalisierung, Integrierte Produktpolitik sowie Substitution ab. Die Veranstaltung endete mit der Vorstellung der Kollaborationsplattform "Vibe".