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Betriebliches Mobilitätsmanagement

Quelle: StMUV, StMI, IZU, mobil-pro-fit.de

Verkehrsströme nehmen weiter zu und die Auswirkungen auf Mensch und Umwelt sind unübersehbar. Die bayerische Staatsregierung hat bereits Ziele und Maßnahmen für einen nachhaltigeren Verkehr formuliert. Die folgende Auswahl gibt einen Einblick:

  • Einen klimaverträglichen Verkehr aufbauen. Aus einem Automobilland muss ein Elektromobilland, ein ÖPNV- und SPNV-Land und ein Fahrradland werden, in dem der fossile Brenner bereits 2035 der Vergangenheit angehört. (Quelle: Klimaschutzprogramm Bayern)
  • Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle und der Verletzten auf Bayerns Straßen so weit wie möglich zu senken und besonders die Sicherheit auf Landstraßen zu erhöhen. (Quelle: Verkehrssicherheitsprogramm 2030 "Bayern mobil - sicher ans Ziel")
  • Eine zukunftsfähige Verkehrspolitik muss wirtschaftlich tragfähig, sozial ausgewogen und gleichzeitig natur- und umweltschonend sein. (Quelle: StMI)
Unternehmen können mit einem durchdachten Mobilitätsmanagement einen Beitrag leisten, diese Ziele zu erreichen. Für einen Verkehr, der weniger laut, emissionsarm und vielfältig ist.

Mobilitätsmanagement konkret

Bestandsaufnahme

Eine genaue Analyse der Ausgangssituation ist in allen Fällen eine wichtige Basis für effizientes und erfolgreiches betriebliches Mobilitätsmanagement. Dabei kann zunächst eine Standortanalyse durchgeführt werden, die die ÖPNV-Anbindung des Standortes analysiert und die Fußwegeinfrastruktur sowie das Aufkommen von motorisiertem Individualverkehr oder Fahrradverkehr erfasst. Eine Fuhrparkanalyse kann Auskünfte über den Bedarf und die Planungsmöglichkeiten für nachhaltige Fahrzeuge geben, die gefahrenen Strecken und die Auslastung der Fahrzeuge darstellen und die Anschaffungs-, Tank- und Fixkosten offenlegen, wodurch eine effektive Organisation ermöglicht wird. Auch die Befragung der Mitarbeitenden kann bei der Bestandsaufnahme äußerst sinnvoll sein und weitere Handlungsfelder aufdecken. Weitere Möglichkeiten sind die Wohnstandortanalyse, die Erreichbarkeitsanalyse, die Dienstreiseanalyse und die Bilanzierung der mobilitätsbedingten CO2-Emissionen.

Arbeitsweg und Geschäftsreisen klimafreundlicher gestalten

Die Organisation der Anfahrt von Mitarbeitenden hat sich schon vielfach bewährt. Hauptmotivation ist dabei für die Betriebe die Einsparung von Parkraum, die Reduktion der Treibhausgasemissionen sowie die Verringerung des Verkehrs und der Unfallzahlen im Umfeld der Betriebsstätten. Mögliche Maßnahmen sind die Abstimmung der Arbeitszeiten auf Fahrpläne öffentlicher Verkehrsmittel, Job-Tickets oder ein Mobilitätsbudget. Auch die Einrichtung von Zubringerbussen zu Sammelstellen oder das Angebot von Carsharing-Fahrzeugen kann nachhaltigere Entscheidungen fördern.
Betriebe erleichtern mit einem Mobilitätsmanagement ihren Beschäftigten mit öffentlichen Verkehrsmitteln, per Fahrrad, zu Fuß oder in Fahrgemeinschaften zur Arbeit anzureisen. Die Optimierung der Richtlinien für den Fuhrpark und für Dienstreisen erhöht die Effizienz und führt damit zu Kosteneinsparungen. Hier können Grenzen für CO2-Emissionen oder die Bevorzugung der Bahn vorgeschrieben werden. Auch das Umsteigen von Meetings in Person auf Videokonferenzen kann mobilitätsbedingte Emissionen verringern.

Fahrradnutzung unterstützen

Auch das Fahrradfahren kann gefördert werden, z. B. mit Fahrradaktionen, Betriebsfahrrädern oder kostenlosem Reparaturservice. Um ein fahrradfreundliches Unternehmen zu sein sollten Sie ausreichend diebstahlsichere Stellplätze, Duschen und Umkleiden anbieten und für adäquate Verkehrssicherheit am Standort sorgen.

Elektromobilität fördern

Die Anschaffung von Elektro-Fahrzeugen oder -Fahrrädern wird nicht nur Techniker begeistern und kann mobilitätsbedingte Emissionen reduzieren. Nachdem Standort- und Fuhrparkanalysen durchgeführt wurden, können anhand des individuellen Nutzungsprofils geeignete Fahrzeuge sowie eine (intelligente) Ladeinfrastruktur ausgewählt werden. Außerdem kann eine Sektorenkopplung mit der hauseigenen Stromerzeugung (z.B. Photovoltaik-Anlagen) angestrebt werden. Alternativ zur unternehmensinternen Planung kann der Aufbau der Ladeinfrastruktur auch an einen spezialisierten Dienstleister ausgelagert werden. Dieser kümmert sich um Beschaffung und Installation und sorgt für einen reibungslosen Betrieb.

Minimierung von Transportwegen

Eine Minimierung von Transportwegen bezieht sich in erster Linie auf die innerbetrieblichen Arbeitsprozesse. Daher sollten Betriebe auf eine optimale Gestaltung von Arbeitsabläufen achten.
Ebenfalls nützlich ist der Einsatz von elektronischen Medien, wie E-Mail, Intranet, spezielle Software oder Videokonferenzen. Bei Beschaffung von Produkten und Materialien schützt ein Fokus auf regionale Lieferanten nicht nur den Geldbeutel sondern auch das Klima.

Angebote des IZU

Im Leitfaden "betriebliches Mobilitätsmanagement" des IZU können Sie sich außerdem ausführlich über mögliche Maßnahmen informieren und Praxisbeispiele anderer Unternehmen finden. In den Online-Branchenleitfäden finden Sie praktische Tipps zum Thema ´Transport und Logistik´ für verschiedene Branchen. Nicht vertretene Branchen können Tipps im Branchenleitfaden "Unternehmen allgemein" finden.