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Umgang mit wassergefährdenden Stoffen: Dichtheitsprüfung trotz Leckschutzauskleidung: Gibt es für Heizöltanks (Erdtank mit Leckschutzauskleidung WH 1 A und Leckschutzanzeige 5000 l) noch gesetzlich vorgeschriebene Prüffristen für die Dichtigkeit der Tankanlage?

Antwort von: LfU, Ref. 68

Früher war eine Prüfung alle 5 Jahre durch eine Fachfirma zwingend, ist das zwischenzeitlich weggefallen oder geändert? Für den Abschluss einer Gewässerschaden-Haftpflichtversicherung verlangt die Versicherung einen entsprechenden Prüfbericht.

Erdtanks als unterirdische Anlagen zum Lagern von wassergefährdenden Stoffen sind vor Inbetriebnahme, bei wesentlicher Änderung, wiederkehrend und bei Stilllegung durch Sachverständige prüfen zu lassen.

Die Anlässe gab bis zum 28.02.2010 § 19 i Wasserhaushaltsgesetz (WHG alt) vor, die (Übergangs-) Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen des Bundes-Umweltministeriums vom 31.03.2010, die den Wortlaut des § 19i WHG fortschrieb. Seit 01.08.2017 wird die Prüfpflicht von Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen in der Bundes-Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV) geregelt. Welche Anlagen zu prüfen sind, ist den Anlagen 5 und 6 der AwSV zu entnehmen.

An der Regelung, dass unterirdische Anlagen mit flüssigen wassergefährdenden Stoffen außerhalb von Schutz- und Überschwemmungsgebieten alle 5 Jahre zu prüfen sind, hat sich nichts geändert. Möglicherweise wurde Ihr Behälter mit einer Leckschutzauskleidung nachgerüstet, so dass er seitdem als doppelwandiger Behälter gilt. Als einwandiger unterirdischer Behälter musste er alle 5 Jahre entleert und von einer Fachfirma inspiziert werden, bevor der Sachverständige zur Prüfung kam. Nach Einbau der Leckschutzauskleidung prüft der Sachverständige im Wesentlichen nur noch, ob das Leckanzeigegerät funktioniert. Ein Entleeren des Behälters ist nicht mehr notwendig.

Bei der Leckschutzauskleidung, auch "Innenhülle" genannt, handelt es sich um eine Kunststoffauskleidung, die maßgeschneidert in einen einwandigen Behälter eingebracht wird. Mit Hilfe eines Abstandsgewebes entsteht ein geringer Zwischenraum zwischen der Auskleidung und der Behälterwand, der mit Hilfe eines Leckanzeigers auf Undichtheiten überwacht wird. Der so ausgerüstete Behälter gilt als doppelwandig. Der Leckanzeiger besitzt eine Unterdruckpumpe und mehrere Druckwächter, die über eine Regelung die Pumpe und ggf. eine Alarmeinrichtung auslösen. Mit Hilfe der Pumpe hält der Leckanzeiger einen voreingestellten Unterdruck im Zwischenraum. Steigt der Druck so weit an, dass die Pumpe dies nicht mehr ausgleichen kann, liegt eine Undichtheit im System vor und die Alarmeinrichtung wird ausgelöst. Leckanzeiger und Leckschutzauskleidung nennt man zusammen "Leckanzeigegerät".