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Infozentrum UmweltWirtschaft - IZU
 

PVC-Verwertung: Gibt es Verfahren zur werk- oder rohstofflichen Verwertung von PVC-Abfällen?

Antwort von: LfU

Ergänzende Frage: Gibt es am LfU Experten für die umwelt- und gesundheitsfachliche Bewertung von Baustoffen?

Verwertungsbetriebe
Die PVC-Industrie hat sich durch Selbstverpflichtung unter anderem zur werkstofflichen Verwertung von in Verkehr gebrachtem PVC verpflichtet. Dies betrifft Abfälle wie Altfenster, Rollläden, Rohre, Fußbodenbeläge und weitere Abfälle. Verwerter für PVC-haltige Abfälle können über die nachfolgenden Links gefunden werden.

Einem im Auftrag des Umweltbundesamts erstellten Bericht (2. Link unten) zufolge ist PVC der am häufigsten verwendete Kunststoff bei Bauprodukten. Solche PVC-Abfälle können unterschiedlichen Abfallschlüsseln zugeordnet werden, z.B. AVV 17 02 03 (Kunststoff) und AVV 170904 (gemischte Bau- und Abbruchabfälle). Mit Abfallschlüsseln kann im Entsorgungsfachbetrieberegister nach Entsorgern, deren Zertifikaten und Kontaktdaten gesucht werden, um nähere Informationen zu den angenommenen Abfällen zu erhalten.


Rechtliche Vorschriften
Kunststoffe sind eine der Abfallfraktionen, die nach § 3 Abs. 1 und § 8 Abs. 1 Gewerbeabfallverordnung (GewAbfV, siehe IZU-Menü Recht/Vollzug, Bund) getrennt zu halten und einer hochwertigen Entsorgung zuzuführen sind, vorrangig der Vorbereitung zur Wiederverwendung oder dem Recycling. Im Ausnahmefall ist eine Sammlung im Gemisch und Abgabe an eine Vorbehandlungsanlage möglich (§ 4 Abs. 4 GewAbfV). Wiederum ausnahmsweise kommt eine hochwertige z.B. energetische Verwertung infrage. Erläuternde Vollzugshinweise u.a. zur Getrennthaltung, Vorbehandlungspflicht und Dokumentation enthält die Mitteilung 34 der LAGA.
Für den Vollzug der GewAbfV in Bayern sind die Kreisverwaltungsbehörden zuständig (siehe v.g. Eintrag zur GewAbfV unter Recht/Vollzug Bund).



Bewertung von Baustoffen und -produkten
Baustoffe und -produkte liegen nicht in der Zuständigkeit des LfU. Die Bauverwaltung, die Bauwirtschaft sowie deren Fachleute und Sachverständige müssten ein umfassenderes Bild zu Baustoffen/-produkten und deren Alternativen haben.