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Praxisbeispiel Energiepark Mainz: Aus umweltfreundlich erzeugter Energie wird Wasserstoff

Maßnahmentyp

Energieeinsatz, EnergieeffizienzErneuerbare EnergienKlimaschutz, CO2-EmissionenProduktentwicklung

Anlass zur Durchführung der Maßnahme

Viele Länder der Welt haben heute das Ziel, ihre Energiesysteme nachhaltiger auszurichten und sich auf die Nutzung von erneuerbaren Energien zu konzentrieren. Von den unterschiedlichen Arten erneuerbarer Energie haben Wind- und Sonnenenergie in den meisten Regionen der Welt das größte Potenzial. Ihr Hauptnachteil besteht darin, dass die Verfügbarkeit von Wind und Sonne nicht annähernd so bedarfsgerecht kontrolliert werden kann, wie die Verfügbarkeit von Gas oder Kohle für die thermische Energieerzeugung. Daher wird erneuerbar erzeugter Strom zu manchen Zeiten den Bedarf übersteigen, während es zu anderen Zeiten praktisch keinen Strom aus Wind- und Sonnenenergie geben wird

Maßnahmenbeschreibung

Ein Teil der Lösung kann es sein, aktuell nicht benötigten, umweltfreundlich erzeugten Strom für die Aufspaltung von Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff zu nutzen und die entstehenden Gase separat zu speichern. Durch die Umkehrung der Reaktion lässt sich aus den beiden Gasen wieder Strom gewinnen, der auf diese Weise zeitunabhängig eingesetzt werden kann. So werden erneuerbare Energien 100% flexibilisiert und stehen dann zur Verfügung, wenn sie gebraucht werden.

Das Verfahren wurde im "Energiepark Mainz" getestet. Nun werden dort an die 200 Tonnen Wasserstoff pro Jahr produziert. Bei dem dafür nötigen Elektrolyse-Prozess kommt unter anderem überschüssiger Strom aus benachbarten Windkraftanlagen zum Einsatz. Das Projekt startete im Juli 2015 als Forschungsprojekt der Linde Group, Siemens und der Mainzer Stadtwerke mit finanzieller Unterstützung der Bundesregierung.

Bis zu 1.000kg Wasserstoff können vor Ort gespeichert werden. Linde ist für die Reinigung, Verdichtung, Speicherung, Abfüllung und Distribution des Wasserstoffs verantwortlich.

Ergebnisse und Nutzen für das Unternehmen

Nach der Forschungsphase schloss sich ab Mitte 2017 der Probebetrieb der Anlage an. Inzwischen ist der Energiepark in den Regelbetrieb übergegangen. Gegenstand der Forschungsphase war dabei nicht nur die technische Realisierbarkeit der Anlage. Es sollte auch geprüft werden, ob sich das Elektrolyseverfahren in diesem Maßstab auch wirtschaftlich betreiben lässt. Aus Sicht beider Partner, sowohl der Mainzer Stadtwerke als auch von Linde, ist dieses Ziel erreichbar.

Auszeichnung(en) für die Maßnahme

"Ausgezeichneter Ort" 2017

Mitteleinsatz in €

1700000

In Anspruch genommene Fördermittel

ja

Name des Förderprogramms

Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im Rahmen der "Förderinitiative Energiespeicher"

Im Umwelt- und Klimapakt Bayern erbrachte Leistungen

Energieeffizienzsteigerung

Linde GmbH, Linde Engineering

Dr.-Carl-von-Linde-Str. 6-14

82049 Pullach i. Isartal

Branche

Industrie

Beschäftigte

7000

Kontakt

Christoph Stiller

Telefon

089 7446 2568

Email

christoph.stiller@linde.com

Internet

https://www.linde-engineering.com/de/hydrogen/index.html

Fachlicher Bezug

Übersicht Praxisbeispiele