Umweltpakt Bayern

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Praxisbeispiel Globale Ziele praxisnah umgesetzt. Nachhaltigkeitsaspekte der Hofpfisterei unterstützen die 17 Ziele der Vereinten Nationen

Maßnahmentyp

Erneuerbare EnergienKlimaschutz, CO2-EmissionenNaturschutz BiodiversitätRessourceneinsatz, RessourceneffizienzUmwelt- und Nachhaltigkeitsmanagement, Strategie, OrganisationUmweltbewusstsein

Anlass zur Durchführung der Maßnahme

Die Vereinten Nationen haben mit den 17 Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals, SDG) einen Orientierungsrahmen zur Bewältigung der globalen Herausforderungen für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft bis 2030 verabschiedet, um für kommende Generationen unsere Erde lebenswert zu erhalten und Missstände zu beseitigen. Die Beschäftigung mit den SDGs hilft auch den Unternehmen bei ihrer Ausrichtung für die Zukunft. Die Hofpfisterei hat sich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt und die für sie relevanten Ziele und daraus resultierenden Maßnahmen identifiziert.

Maßnahmenbeschreibung

  • Durchführung einer Wesentlichkeitsanalyse, um die für die Hofpfisterei relevanten direkten (z. B. Verbrauch von Energie und Rohstoffen) und indirekten Umwelt- und Sozialaspekte (Prozesse aus der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette) zu identifizieren.
  • Zuordnung der ermittelten Aspekte in drei Hauptkategorien: Verantwortung in der vorgelagerten Wertschöpfungskette (z. B. ökologische Landwirtschaft, nachhaltige Beschaffung), Verantwortung für nachhaltige Prozesse an den Standorten (z. B. Herstellung, Vertrieb, Verwaltung) und Verantwortung für Mensch und Gesellschaft (z. B. Mitarbeitende, Kunden).
  • Überlegung, welche SDGs dahinterstehen und welche Maßnahmen sich daraus ableiten. In der Hauptkategorie "Herstellung, Vertrieb und Verwaltung" beispielsweise wurden als wesentliche Aspekte für nachhaltiges Handeln Ressourcenschonung, Produktverantwortung und Minderung der Emissionen festgelegt. Dazugehörige SDGs sind:

SDG 7 - Bezahlbare und saubere Energie
Abgeleitete Maßnahmen: Neben einer Verbesserung der Energieeffizienz bezieht die Hofpfisterei, wo immer möglich, regenerative Energien, um CO2-Emissionen zu minimieren.

SDG 12 - Nachhaltige/r Konsum und Produktion
Abgeleitete Maßnahmen: An allen Standorten gestaltet die Hofpfisterei die Produktions-, Distributions- und Verwaltungsprozesse nachhaltig. Dabei wird die gesamte Wertschöpfungskette betrachtet. Mit 600 Naturland-Vertragslandwirten werden langfristige, faire Partnerschaften geschlossen. Durch den ökologischen Landbau werden nachweisbare Vorteile, wie weniger belastetes Grundwasser, der Erhalt der Bodenfruchtbarkeit und Artenvielfalt sowie der Schutz des Klimas erreicht. Lebensmittelabfälle werden durch eigene Bestelloptimierungen, einen Restbroteladen und die Happy Hour in allen Hofpfisterei-Filialen minimiert. Interner Warenaustausch erfolgt weitestgehend verpackungsfrei und auch den Kunden werden Möglichkeiten zum verpackungsfreien Einkauf aufgezeigt.

SDG 13 - Maßnahmen zum Klimaschutz
Abgeleitete Maßnahmen: Die Hofpfisterei versucht durch einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess Treibhausgasemissionen zu vermeiden. CO2-Emissionen, die nicht vermieden werden können, gleicht sie durch ihr Biodiversitätsprojekt Panguana aus.

  • Aufnahme der SDGs in das Nachhaltigkeitsreporting des Unternehmens.
  • Einbindung der Mitarbeitenden zur unternehmensinternen Umsetzung der SDGs: Erklärung der einzelnen SDGs in der Mitarbeiterzeitung "PfisterPost" und Vermittlung der Ziele in Umweltschulungen.

Ergebnisse und Nutzen für das Unternehmen

  • Glaubwürdigkeit der nachhaltigen Unternehmensführung: Verpflichtung zur Agenda 2030 und differenzierte Darstellung des bisherigen Engagements.
  • Emotionaler Mehrwert: Bekanntmachung der Ziele und deren Bedeutung bei den mitarbeitenden, Kunden und in der Gesellschaft. Die Sichtbarkeit des eigenen Beitrags zu einer nachhaltigen Welt wirkt motivierend und führt zum Handeln.
  • Nebeneffekt: Überprüfung der wesentlichen Umweltaspekte, Ausrichtung der Strategie und Optimierung der Unternehmensprozesse entlang der Ziele, Implementierung im Chancen- und Risikomanagement.

Das empfiehlt die Hofpfisterei anderen Unternehmen, die Gleiches machen wollen:

  • Holen Sie das Bekenntnis der Geschäftsleitung zu den SDGs und für den Umsetzungsprozess ein. So können notwendige Ressourcen für den Prozess leichter bereitgestellt werden.
  • Zunächst sollten Sie die SDGs inhaltlich genau betrachten und relevante Ziele für Ihr Unternehmen in kooperativen Entscheidungsprozessen identifizieren.
  • Die in einer Wesentlichkeitsanalyse ermittelten ökologischen und sozialen Auswirkungen Ihrer unternehmerischen Tätigkeit können anhand der Ziele weiter bewertet werden: Wo leisten wir heute schon einen relevanten Beitrag? Welche Ziele befinden sich darüber hinaus in unserem Wirkungsbereich? Aus welchen Zielen ergeben sich zukunftsfähige Handlungsfelder?
  • Die priorisierten Ziele dienen als Grundlage für Produkt- und Prozessoptimierungen. Beziehen Sie Stakeholder mit ein und suchen Sie eventuelle Kooperationen.
  • Binden Sie Ihre Beschäftigten aktiv mit ein.
  • Kommunizieren Sie Ihr Engagement ehrlich und transparent.

In Anspruch genommene Fördermittel

nein

Im Umwelt- und Klimapakt Bayern erbrachte Leistungen

EMAS-Registrierung; Emissionsminderung von Treibhausgasen; Energieeffizienzsteigerung; Energieeinsparung; Nachhaltigkeitsmanagement/-bericht; Naturschutz/Biodiversitätsförderung; Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft

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