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Insektenschutz durch moderne Mähtechnik
Pestizide, Strukturarmut, Verlust der Pflanzenvielfalt – alles gut dokumentierte Gründe für den weltweiten Insektenrückgang. Was bislang jedoch vernachlässigt wird, ist die regelmäßige Mahd landwirtschaftlicher Grünflächen. Denn: Diese tötet einen Großteil der dort lebenden Insekten. Ziel des Projekts "InsectMow" ist es daher, mit Scheuchen und modifizierten Mähwerken, die durch Mahd verursachte Insektensterblichkeit signifikant zu reduzieren.
Im Rahmen des Projektes "InsectMow" entwickeln die Universitäten Tübingen und Hohenheim gemeinsam mit dem Mähwerkshersteller Claas Saulgau GmbH insektenschonende Scheibenmähwerke. Zum einen geht es darum, Insekten durch das Anbringen von sogenannten Scheuchen zu vertreiben. Zum anderen werden Scheibenmähwerke so modifiziert, dass beispielsweise der Sog reduziert und damit weniger Insekten angesaugt und getötet werden.
Nach der ersten Entwicklungsphase werden in Freilanduntersuchungen die Auswirkungen der modifizierten Mähwerke auf Insekten und Spinnen erprobt und anschließend weiterentwickelt.
Um die Wirkung insektenschonender Mähwerke in Zukunft nachweisbar zu machen, wird zudem mit der DLG-Prüfstelle Groß-Umstadt ein standardisiertes Testverfahren für insektenfreundliche Mähtechnik sowie ein entsprechendes Label entwickelt.
Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und das Bundesministerium für Umwelt- und Verbraucherschutz (BMUV) fördern das Vorhaben im Bundesprogramm Biologische Vielfalt mit rund 648.000 Euro.