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Wildbienen schützen selbst gemacht – praktische Tipps für Garten- und Firmenflächen

Quelle: LfU, Dr. Paul Westrich, BMBF

Sie möchten, dass es in Ihrem Garten summt und brummt? Dann bauen Sie doch ein Bienenhotel. Sie leisten damit nicht nur einen Beitrag zum Erhalt der schrumpfenden Bienenpopulation, sondern werten Garten-, Frei- oder Firmenfläche mit einem schönen Blickfang auf. Damit sich die Mühe lohnt und die neuen Nisthilfen mehr sind als ein dekoratives, aber nutzloses Element, gibt es einiges zu beachten. Wir haben die wichtigsten Informationen für Sie zusammengestellt.

Viele denken beim Thema Bienen zunächst an die medial präsentere und auch im Alltag meist sichtbarere Honigbiene. Aus ökologischer Sicht sind Wildbienen jedoch sogar noch bedeutsamer als Honigbienen. Wildbienen sind mitunter hoch spezialisiert und sammeln nur die Pollen bestimmter Pflanzenarten. Diese wiederum haben sich auf bestimmte Wildbienenarten eingestellt. Verschwindet eine Wildbienenart, bedeutet dies auch ein Risiko für die Wirtspflanze.

Gerade Wildbienen leiden unter Versiegelung und industrieller Landwirtschaft. Anders als Honigbienen sind sie auf Nistplätze in der Natur angewiesen und suchen Unterschlupf in Totholz, Pflanzenstängeln und in Gängen und Nisthöhlen unter der Erde.

Alle können etwas tun

Um einen Beitrag zum Schutz und zur Verbesserung der Lebensräume von Bienen zu leisten, können bienenfreundliche Blumen gesät bzw. gepflanzt werden. Sehr hilfreich ist auch ein wenig Unordnung. Lassen Sie dürre Pflanzenstängel stehen oder schichten Sie morsches Totholz auf, auch abgestorbene Bäume sind wichtige Horte der Biodiversität. Eine weitere Maßnahme ist das Aufstellen sogenannter Bienen- oder Insektenhotels. Diese können selbst gemacht werden und sind auch in vielen Bau- oder Gartenmärkten erhältlich. Leider sind die mitunter sehr mühevoll hergestellten Bienenhotels nicht automatisch als Nisthilfe geeignet. Viele werden auch nach Jahren nicht oder nur kaum bezogen.

Der Wildbienen-Experte Dr. Paul Westrich empfiehlt daher, beim Nisthilfenbau u. a. Folgendes zu vermeiden:
  • Weit vorgezogene Ziegeldächer (Schattenwurf)
  • Durchsichtige Acrylglasröhrchen (Hitze, Verpilzung)
  • Bohrlöcher im Stirnholz
  • Feuchtes Holz (bildet nach dem Bohren Risse)
Geeignet sind hingegen folgende Materialien:
  • Waagerechte Bambusröhrchen (können für einen besseren Halt auch in Ziegelsteine gesteckt werden)
  • Bündel von Schilfstängeln
  • Strangfalzziegel
  • Vorgefertigte Niststeine aus Terrakotta
  • Abgelagertes und entrindetes Hartholz mit Bohrlöchern quer zur Holzmaserung
  • Für im Boden nistende Arten können mit Flugsand oder lehmigem Sand gefüllte Blumenkästen aufgestellt werden.