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Bioökonomie – nachwachsende Rohstoffe für eine nachhaltige Wirtschaft

Quelle: BMWI, BMBF, UBA, LfU

Fossile Rohstoffe kommen überall in unserem Leben und Alltag vor. Sie dienen uns nicht nur als Treibstoff und Energieträger, sondern sind in etlichen Produkten wie Kunststoffen, Waschmitteln, Kosmetika, Baustoffen, Medizin und Kleidung enthalten. Das Problem: fossile Rohstoffe sind endlich, knapp und eine Belastung für unsere Umwelt. Trotzdem kommen viele Branchen und Industriezweige nicht ohne sie aus. Seit Jahren läuft deshalb die Suche nach Ressourcen auf biologischer Basis als Alternative für die Wirtschaft. Dieses angestrebte, biologische, nachhaltige Wirtschaften wird unter dem Begriff Bioökonomie zusammengefasst.

Die Strategie der Bioökonomie

Der Ansatz der Bioökonomie umfasst die Erzeugung, Erschließung und Nutzung biologischer Ressourcen, Prozesse und Systeme. Ziel ist die Entlastung der Umwelt ohne die volkswirtschaftliche Produktivität zu gefährden. Unternehmen sollen dafür zukünftig Materialien aus nachwachsenden statt aus fossilen Rohstoffen verwenden und eine effektive Wiederverwertung der anfallenden Restoffe anstreben.

Die Grundpfeiler für den Weg zu einer nachhaltigen Bioökonomie bilden die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDGs) und der Agenda 2030. Auf nationaler Eben wurden dafür von der Bundesregierung Leitlinien und Ziele abgesteckt: die „Nationale Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030“, die bereits seit 2010 verfolgt wird, sowie die „Nationale Politikstrategie Bioökonomie“.

Leitlinien und Ziele der Bioökonomie

Die Strategien beinhalten zwei Leitlinien, um die Bioökonomie voranzutreiben. Die erste Leitlinie strebt die Förderung biologischen Wissens und fortschrittlicher Technologien für ein nachhaltiges Wirtschaftssystem an. Die zweite Leitlinie fokussiert die Rohstoffbasis der Wirtschaft, ausgerichtet auf biogene Ressourcen. Zudem wurden sechs Hauptziele festgelegt, die für eine nachhaltige Bioökonomie essenziell sind:
  • Bioökonomische Lösungen für die Nachhaltigkeitsagenda entwickeln
  • Potenziale der Bioökonomie innerhalb ökologischer Grenzen erkennen und erschließen
  • Biologisches Wissen erweitern und anwenden
  • Ressourcenbasis der Wirtschaft nachhaltig ausrichten
  • Deutschland zum führenden Innovationsstandort der Bioökonomie ausbauen
  • Gesellschaft einbinden, nationale und internationale Kooperationen intensivieren

Bioökonomie im Unternehmen

Unternehmen werden durch unterschiedliche Förderprogramme im Rahmen der nationalen Bioökonomiestrategie dazu angeregt, vermehrt auf nachhaltig erzeugte, nachwachsende Ressourcen zu setzen. Förderungen werden dabei beispielsweise sowohl für Unternehmen vergeben, die Produkt- oder Prozessentwicklungen in der industriellen Bioökonomie in bestehenden Demonstrationsanlagen anstreben, als auch für die Entwicklung erprobter Produkte oder Verfahren zur Marktreife. Details dazu finden sie in der Förderfibel des LfU.

Kritikpunkte

Die Strategie der Bioökonomie bezieht unterschiedliche Akteure und Blickwinkel mit ein. Politik, Wissenschaft und Industrie haben dabei unterschiedliche Schwerpunkte in der Herangehensweise, was zu Zielkonflikten führt: technologische Ansätze stehen ökologisch motivierten Strategien gegenüber, steigende Biomassenachfragen führen zu Nutzungskonkurrenzen um Land und organische Stoffe. Diese Tatsachen sollten in künftigen Strategiepapieren stärker fokussiert werden.