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Interne Nachhaltigkeitskommunikation

Quelle: LfU, ISO, EMAS, Strottner & Huck-Sandhu, UBA

Hat Ihr Unternehmen bereits Maßnahmen für Umweltschutz oder Nachhaltigkeit ergriffen oder sogar ein passendes Managementsystem etabliert? Eine erfolgreiche Umsetzung solcher Maßnahmen erfordert nicht nur Engagement, sondern auch eine wirkungsvolle interne Kommunikation. Ihre Mitarbeitenden spielen eine Schlüsselrolle dabei, ob Sie die Nachhaltigkeitsziele Ihres Unternehmens erreichen und Nachhaltigkeit dauerhaft zu verankern. Wenn Sie die Umweltkommunikation als integralen Bestandteil Ihrer Nachhaltigkeitsmaßnahmen begreifen, können Sie eine durchdachte Strategie entwickeln, die nicht nur Ihr Engagement angemessen vermittelt, sondern auch Ihre Mitarbeitenden aktiv einbindet und motiviert.

Vorteile der internen Kommunikation: Motivation und Mehrwert

Ihre Mitarbeitenden spielen eine zentrale Rolle bei der erfolgreichen Umsetzung eines Umwelt- oder Nachhaltigkeitsmanagementsystems. Durch die klare und kontinuierliche Kommunikation der Nachhaltigkeitsmaßnahmen wissen Ihre Mitarbeitenden genau, was ihre Aufgaben sind und welche Auswirkungen die Maßnahmen haben. Durch erzielte Fortschritte kann das Gefühl entstehen, gemeinsam an einer wichtigen Aufgabe zu arbeiten. Sowohl die Akzeptanz als auch die Motivation Ihrer Belegschaft kann sich so erhöhen. Eine erfolgreiche Kommunikationsstrategie bedeutet auch, dass Sie als Arbeitgeber wertvolles, individuelles Feedback von Ihren Mitarbeitenden erhalten, um Ihre Nachhaltigkeitsmaßnahmen weiter zu verbessern. Die interne Kommunikation ist somit essenziell. Sehen Sie sie als eine dauerhafte Aufgabe, die es Ihnen ermöglicht, den Umweltschutz fest in Ihrer Unternehmensstruktur zu verankern.

Effektive Formulierung in der internen Kommunikation

Um Ihre Mitarbeitenden erfolgreich über die Nachhaltigkeitsstrategie Ihres Unternehmens zu informieren und ein klares Verständnis für Ihre Bemühungen zu schaffen, ist eine transparente, ehrliche und konkrete Kommunikation unerlässlich. Die Nachrichten sollten nicht nur verständlich, sondern auch kontinuierlich und geduldig vermittelt werden. Hierbei ist es entscheidend, bestimmte Formulierungsprinzipien zu beachten. Im Folgenden finden Sie einige Beispiele für effektive Formulierungen sowie deren Nutzen für die Nachhaltigkeitskommunikation:
  • Nutzen hervorheben:Wenn Sie den Nutzen der Nachhaltigkeitsmaßnahmen hervorheben, können Mitarbeitende und Stakeholder (Anspruchsgruppen) erkennen, welche positiven Auswirkungen für Unternehmen, Umwelt und Gesellschaft damit in Verbindung stehen.
    Beispielformulierung: „Wenn wir frühzeitig Klimaschutz betreiben, sichern wir unserem Betrieb eine zukunftsfähige Marktposition.“
  • Konkret und spezifisch sein: Abstrakte Informationen sind schwer zu verarbeiten. Erklären so anwendungsbezogen wie möglich.
    Beispielformulierung: „Das Reisen mit der Bahn stößt weniger Abgase bei Dienstreisen aus, als das Fahren mit einem Verbrenner.“
  • Alltagsbezüge herstellen: CO2-Emissionen sind abstrakt und nicht direkt erfahrbar. Wenn Sie Bezüge zu alltäglich Bekanntem herstellen, versteht Ihre Belegschaft besser, welche Konsequenzen einzelne Handlungen haben.
    Beispielformulierung: "Der Betrieb dieser Maschine stößt in 24 Stunden so viel CO2 aus, wie eine 500-km-Autofahrt mit einem Benziner."
  • Fortschritte kommunizieren: Gemeinsam etwas zu erreichen, stärkt die wahrgenommene Handlungswirksamkeit und Selbstwirksamkeit. Zeigen Sie Ihrer Belegschaft, dass die gemeinsamen Anstrengungen funktionieren und dass Sie als Team Fortschritte erreichen. Sie zeigen damit außerdem Wertschätzung und motivieren zum Weitermachen.
    Beispielformulierung: „Im Vergleich zum letzten Jahr konnten wir unsere CO2-Emissionen um 10 % verringern, dank Ihrer großartigen Mithilfe. Schaffen wir das dieses Jahr erneut?“
  • Vergleiche aufstellen:Es liegt in der sozialen Natur des Menschen, dass er sich vergleicht und an seinem sozialen Umfeld orientiert. Greifen Sie diese Charakteristik auf und vergleichen Sie die Kennzahlen Ihres Unternehmens mit den Durchschnittszahlen Ihrer Branche. Schneiden Sie besser oder schlechter ab? Wenn Sie es auf eine geeignete Weise einordnen, fühlt sich die Belegschaft angespornt, sich weiter zu verbessern.
    Beispielformulierung: "Im Vergleich zu konventionellen Betrieben haben wir dieses Jahr 5 % weniger Strom verbraucht! Wenn wir am Ball bleiben, können wir das nächstes Jahr noch übertreffen."
  • Maßnahmen verknüpfen: Wenn es sich anbietet, zeigen Sie, wie die einzelnen Maßnahmen miteinander zusammenhängen und eine konsequente, nachhaltige Ausrichtung aufweisen. So sehen die Mitarbeitenden, dass Ihre Bemühungen Teil eines durchdachten Gesamtkonzepts sind.
    Beispielformulierung: „Unser firmeneigenes Elektrofahrzeug laden wir zu 100 % mit Ökostrom und schonen so die Umwelt.“

Informationskanäle für die interne Kommunikation

Um Ihre Mitarbeitenden umfassend zu informieren und einzubinden, können Sie auf eine Vielzahl an Informationskanälen und Formaten zurückgreifen. Der aktuelle Stand der Nachhaltigkeitsaktivitäten kann über Aushänge, das Intranet, Mitarbeiterzeitschriften oder die unternehmenseigene Website kommuniziert werden. So können Sie Fortschritte mitteilen, Erfolge feiern sowie Schwachstellen und Potenziale aufzeigen.

Zusätzlich ist es wichtig, dass Ihre Mitarbeitenden über das nötige Hintergrundwissen verfügen. Dies können Sie durch Schulungen, Leitfäden und Informationen, die beispielsweise per E-Mail versendet werden, erreichen. Auf diese Weise legen Sie den Grundstein dafür, dass Ihre Mitarbeitenden die Unternehmensstrategie verstehen und die erwarteten Veränderungen im eigenen Handeln nachvollziehen können. Gleichzeitig fördern Sie eine gemeinsame Wertebasis und ein gemeinsames Verständnis für Nachhaltigkeit innerhalb Ihres Unternehmens.

Standards, Normen und Zertifizierungen

Die interne und externe Nachhaltigkeitskommunikation ist nicht nur eine Frage der freiwilligen Transparenz, sondern wird auch durch verschiedene Normen und Richtlinien als verpflichtender Bestandteil von Managementsystemen gefordert. Beispielsweise legt die ISO 14001:2015 Anforderungen an Umweltmanagementsysteme fest und betont die Notwendigkeit, Strukturen für die interne und externe Kommunikation aufzubauen und aufrechtzuerhalten. Diese Anforderungen sind in den Abschnitten 7.4.1 (Allgemeines), 7.4.2 (Interne Kommunikation) und 7.4.3 (Externe Kommunikation) detailliert beschrieben. Auch im Rahmen von EMAS und der DIN EN ISO 50001 wird die Pflicht zur Kommunikation mit den Mitarbeitenden hervorgehoben. Unternehmen, die sich nach diesen Normen zertifizieren lassen oder Managementsysteme gemäß diesen Standards aufbauen möchten, müssen ein effektives und transparentes System zur Nachhaltigkeitskommunikation implementieren. Selbst wenn Sie nicht zur Einhaltung dieser Standards verpflichtet sind, sollte die Nachhaltigkeitskommunikation in Ihrem Unternehmen keinesfalls vernachlässigt werden. Eine gut durchdachte Kommunikationsstrategie ist entscheidend für den Erfolg und die Glaubwürdigkeit Ihrer Nachhaltigkeitsbemühungen.

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Mehr Informationen zur internen (wie auch zur externen) Umweltkommunikation und den möglichen Schritten, die Sie gehen können, finden Sie beim IZU: