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Green Meetings – nachhaltiges Veranstaltungsmanagement

Quelle: GBC, EVVC

„Green Meetings“ ist ein umfassender Ansatz zur Planung, Umsetzung, Dokumentation und Weiterentwicklung von umweltgerechten Veranstaltungen. Dabei werden alle für die umweltgerechte Durchführung der Veranstaltung relevanten Akteure, wie Mitarbeitende, Zulieferer, Dienstleister und Teilnehmende, einbezogen. Ziel ist neben der langfristigen Sicherung der Veranstaltungsbranche als wichtigen Wirtschaftszeig das Erreichen der Klimaneutralität und die Einhaltung die Klimaziele von Paris und der SDGs. Die Veranstaltungsbranche kann so Vorreiter und Vorbild für die Gesellschaft und andere Branchen sein.

Wie lassen sich Veranstaltungen effektiv und ressourcenschonend, unter den Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit zeitgemäß und zukunftsweisend durchführen?

Handlungshilfen

  • "fairpflichtet"
Vom German Convention Bureau e.V. (GCB) und vom Europäischen Verband der Veranstaltungs-Centren e.V. (EVVC) wurde im Jahr 2012 der Nachhaltigkeitskodex „fairpflichtet“ initiiert. Dieser branchenspezifische Kodex bietet mit zehn Leitlinien und konkretisierenden Leitsätzen allen Beteiligten eine praktische Orientierung, um eine langfristig ausgerichtete Nachhaltigkeitsstrategie umzusetzen. Das Umsetzungskonzept orientiert sich an den Prinzipien des Global Compact der Vereinten Nationen.
Mit der Unterzeichnung des Nachhaltigkeitskodex verpflichtet sich das Unternehmen, nach den Leitlinien für Nachhaltigkeit – das heißt nach ökologischen, ökonomischen und sozialen Aspekten – bei der Organisation und Durchführung von Veranstaltungen zu handeln. Ein Jahr nach der Unterzeichnung liefert jedes Unternehmen einen Fortschrittsbericht. Der Bericht dokumentiert die Aktivitäten des Unternehmens in Sachen Nachhaltigkeit und wird auf www.fairpflichtet.de veröffentlicht.
  • Zertifizierung: Green-Globe-Siegel
Zur weiteren Professionalisierung kann eine Zertifizierung, zum Beispiel mit dem „Green-Globe-Siegel“, erfolgen. Hier erhält das Unternehmen anhand einer Vielzahl von Kriterien und Fragestellungen, Tipps und Ideen zur weiteren Umsetzung nachhaltigen Handelns. Die Aktivitäten werden von externer, professioneller Stelle begleitet und bewertet. So kann eine offizielle Zertifizierung vergeben werden. Im Unternehmen entsteht ein fortlaufender Prozess, sich kontinuierlich dem Thema Nachhaltigkeit zu widmen und Schritt für Schritt besser zu werden. Auch kleine Maßnahmen finden hier Anerkennung.
  • ISO 20121
Die Norm ISO 20121 deckt die gesamte Wertschöpfungskette einer Veranstaltung ab – von der Lieferantenauswahl über umweltschonende Mobilität bis hin zur Kommunikation. Sie folgt dem „Plan-Do-Check-Act-Ansatz“ (PDCA) vieler Managementsysteme. Ganz gleich, ob man eine Zertifizierung anstrebt oder nicht: PDCA ist ein hilfreiches Rezept zur Umsetzung nachhaltiger Events.

Handlungsfelder

Die Handlungsfelder sind vielfältig und bieten Einsparpotentiale bei CO2-Emissionen, Rohstoffen, Ressourcen und dem Energie-Verbrauch. Sie wurden auf Grundlage der genannten Initiativen zusammengestellt.

Mobilität
  • verkehrsgünstige Wahl des Veranstaltungsortes
  • Hinweis auf umweltfreundliche Verkehrsmittel
  • Kombitickets oder spezielle Veranstaltungstickets
  • Unterstützung der umweltfreundlichen Anreise durch geeignete
    Kommunikationsmaßnahmen
  • Wahl der Veranstaltungszeiten, so dass eine Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln einfach möglich ist.
  • Kompensation der CO2-Emissionen der Anreise
  • Achtung auf Barrierefreiheit
  • Für Fortgeschrittene: Kompensation der Anfahrt
Energie und Klima
  • Reduzierung des Energiebedarfs an den Veranstaltungsstätten
  • Bevorzugung von Unterkünften mit niedrigem Energiebedarf
  • Energiesparende Beleuchtung – Umstieg auf LED
  • Energiesparende Klimatechnik
  • Energiesparende Elektrogeräte, Vermeidung von Stand-by-Verlusten
  • Nachhaltige Generatoren (Hybrid-Technologien mit integrierten Akkuspeichern)
  • Verbliebene Emissionen von Klimagasen kompensieren
  • Die Heizung sollte nicht höher als 20°C eingestellt sein
  • In Hotels sollten alle Elektrogeräte aus sein, wenn der Gast das Hotel verlässt
Ressourcen
  • Nachhaltiges Equipment auf Mietbasis
  • Einführung einer Kreislaufwirtschaft für Eventmaterialien
  • Einkauf nach Umweltkriterien z. B. „Blauer Engel“, Recyclingpapier, fairtrade
  • Unnötigen Ressourcenverbrauch vermeiden
  • Papierlos arbeiten: Projektbetreuung wie Teilnehmermanagement kann problemlos online erfolgen, Konferenzmaterial kann im Internet zum Download bereitgestellt werden
  • Mehrweggeschirr, -besteck und Getränkeverpackungen nutzen
  • Müllreduzierung und Recycling durch konsequente Abfalltrennung
  • Wasser sparen z. B. mit wassersparende Armaturen und Spülkästen
  • Ökologische Werbemittel nutzen
Catering
  • Bevorzugung regionaler und saisonaler Produkte
  • Berücksichtigung von Vegetariern und Allergikern
  • Catering in zertifizierter Bioqualität
  • Fair gehandelte Produkte wie Kaffee oder Tee
  • Getränke von regionalen Anbietern
  • Klimawirkungen sollten bei der Speiseauswahl berücksichtigt werden
Kommunikation
  • öffentlich zugängliches Umweltkonzept
  • Verantwortliche für die Umweltaspekte benennen
  • Schulung der Mitarbeiter
  • Maßnahmen für „Green Meetings“ kommunizieren

Fortbildung

Das GCB bietet in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt DBU ein Seminar „Weiterbildung zum Nachhaltigkeitsberater in der Veranstaltungsbranche“ an. Dieses Seminar vermittelt Grundlagenwissen über nachhaltige Veranstaltungen.
Für Fortgeschrittene wird das Seminar „Nachhaltigkeitsberater in der Veranstaltungsbranche“ angeboten. Im Seminar wird ein Nachhaltigkeitsleitbild entwickelt und an der Gestaltung eines Nachhaltigkeitsberichts gearbeitet. Die Seminare sind kostenpflichtig (zwischen 500 und 1500 Euro).

Tipp

Bei Veranstaltungen über 100 Personen können Sie auf einen professionellen Veranstaltungsmanager zurückgreifen. Viele bieten bereits nachhaltige Konzepte an. Lassen Sie sich ein unverbindliches Angebot zukommen.