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ISO 50005: Neue Norm ermöglicht niederschwelligen Einstieg in ein Energiemanagementsystem

Quelle: Arqum

Die Norm dient als Leitfaden, insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen, kommunale Betriebe sowie alle anderen Organisationen mit Energieeinsparungspotenzial, denen eine Einführung und Zertifizierung eines vollumfänglichen Energiemanagementsystems nach ISO 50001:2018 zu aufwendig erscheint. Die neue Norm sieht einen stufenweisen Einstieg vor und ist an ISO 50001:2018 anschlussfähig.

Im September 2021 wurde die ISO 50005:2021 „Energy management systems – Guidelines for a phased implementation“ in englischer Sprache veröffentlicht. Die deutsche Übersetzung wird Anfang 2022 zur Verfügung stehen.

Im Zentrum steht ein systematisches Verfahren zum stufenweisen Einstieg in ein Energiemanagementsystem (EnMS). Anwenderinnen und Anwender können, basierend auf ihrem Ist-Zustand, ein für sie angemessenes Niveau auswählen, um ein passgenaues EnMS zu etablieren. Mit angemessenem Ressourceneinsatz können somit die Energieeffizienz verbessert und die Energieverbräuche reduziert werden. Gleichzeitig werden Kosten eingespart.

Die Norm definiert vier Levels mit insgesamt 12 Elementen, die sich thematisch an der ISO 50001:2018 orientieren.

  • Level 1: Energiemanagement aktivieren
  • Level 2: Verbesserung des Energiemanagements
  • Level 3: Aufstrebendes Energiemanagementsystem
  • Level 4: Etabliertes Energiemanagementsystem
Da die Norm anschlussfähig ist, ermöglicht dieser Aufbau langfristig eine stufenweise Weiterentwicklung des EnMS bis hin zur Zertifizierung der ISO 50001:2018.

Die politische Relevanz der ISO 50005:2021 zeigt sich unter anderem darin, dass die Erfüllung der Anforderungen aus Level 3 eine der möglichen Gegenleistungen für die Gewährung von Beihilfen nach der BEHG-Carbon-Leakage-Verordnung (BECV) ist.

Um die Nutzung der Norm möglichst anwenderfreundlich zu gestalten, wurden im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA) und des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) Umsetzungshilfen entwickelt, welche auf der Internetseite des Umweltbundesamtes noch 2021 veröffentlicht werden sollen.