Das interne Audit dient dazu, das Umweltmanagementsystem auf seine Funktionsfähigkeit hin zu überprüfen und eventuelle Schwachstellen aufzudecken.
Im Rahmen des internen Audits wird z. B. geprüft, ob die Anforderungen der EMAS-Verordnung eingehalten werden, ob umweltrelevante Abläufe geregelt sind und funktionieren, ob die Ziele des Umweltmanagementsystems erreicht werden und ob die Mitarbeiter informiert und eingebunden sind.
Ganz normal ist es, dass im Rahmen des internen Audits auch Verbesserungspotential identifiziert wird. Werden im Nachgang zum Audit dann entsprechende Maßnahmen umgesetzt, trägt man zum kontinuierlichen Verbesserungsprozess bei. Außerdem dient das interne Audit der Vorbereitung auf die (Re-)Validierung oder Überwachung durch den Umweltgutachter. Elementare Schwachstellen (sog. Abweichungen) können auf diese Weise beseitigt werden, bevor der Umweltgutachter in das Unternehmen kommt. Daher findet das interne Audit i. d. R. ein paar Wochen oder wenige Monate vor dem Termin mit dem Umweltgutachter statt.
Im Zusammenhang mit EMAS spricht man streng genommen nicht vom internen Audit, sondern von der „Umweltbetriebsprüfung“. Diese beinhaltet zusätzlich zum „normalen“ internen Audit auch eine Überprüfung der Rechtskonformität („Compliance Audit“) und der kontinuierlichen Verbesserung der Umweltleistung („Performance Audit“). Häufig wird aber auch in Zusammenhang mit EMAS der Begriff „internes Audit“ verwendet, wenngleich damit eigentlich die Umweltbetriebsprüfung gemeint ist.
Durchgeführt wird das interne Audit bzw. die Umweltbetriebsprüfung von Auditoren. Diese müssen kompetent und unparteiisch sowie in der Lage sein, das Audit objektiv durchzuführen. Auditoren können sowohl eigene Mitarbeiter des Unternehmens sein als auch externe Fachkräfte aus einem anderen Unternehmen. Wichtig ist, dass die Unabhängigkeit des Auditors auch dadurch nachgewiesen werden kann, dass dieser keine Verantwortung für die zu auditierende Tätigkeit hat.
Übrigens: Der Begriff Audit stammt vom lateinischen Verb „audire“ (=hören) ab. Es geht also mehr um das Hinhören und Zuhören als um das Prüfen. Es lohnt sich, dies im Hinterkopf zu behalten, wenn man selbst als Auditor unterwegs ist. Die auditierten Personen freuen sich, wenn sie „Gehör finden“ anstatt streng-formalistisch geprüft zu werden. Und eine gute Atmosphäre beim Audit ist Voraussetzung dafür, dass die Beteiligten gewillt sind, dem Auditor einen ehrlichen Einblick in das Umweltmanagementsystem und seine Funktionsweise zu gewähren.